Szenario 3025
Zusammen mit ChatGPT 4o und meinem Priorisierungsrahmen, der unter PRIM & OMIO beschrieben ist, habe ich ein Zukunftsszenario zu entwickeln versucht unter der Annahme, dass die Menschheit im Moment vorwiegend ein "Weiter so" macht, ohne kurzfristig umzusteuern.
Wir haben dabei den Rückgang der anthropogenen Emissionen ab einen bestimmten Kipppunkt berücksichtigt, die Kaskadeneffekte, wodurch irreversible Prozesse angestossen werden und dieses Szenario mit mehreren Zwischenschritten entwickelt.
🌍 Szenario 3025: Weltkarte nach +8–10 °C (regionale Übersicht)
Etwa 1000 Jahre nach dem Höhepunkt der industriellen Zivilisation hat sich die Erde auf einem neuen Temperaturniveau stabilisiert. Die globalen Durchschnittstemperaturen liegen bei +8 bis +10 °C über dem vorindustriellen Wert. Die Welt ist nicht mehr im Wandel – sie ist verwandelt. Der Mensch existiert noch, aber nur in stark reduzierter Zahl, unter anderen Bedingungen, mit anderem Weltbild.
🔥 Tropen (z. B. Äquatorialafrika, Amazonasbecken, Südostasien)
• Lebensbedingungen:
Dauerhaft unbewohnbar. Temperaturen jenseits biologischer Toleranz. Kein Schatten, keine Feuchtigkeit, keine kühlende Nacht.
• Menschliche Präsenz:
Keine. Ehemalige menschliche Spuren (Städte, Straßen, Minen) längst überwachsen oder erodiert.
• Ökologische Zustände:
Biosphäre vollständig kollabiert. Nur mikrobielles Leben in extremophilen Nischen. Oberflächen größtenteils sterilisiert.
• Soziokulturelle Merkmale:
Die Tropen existieren nur noch in den Mythen ferner Kulturen als „verlorene grüne Zone“.
🌾 Subtropen & Mediterranräume (z. B. Südeuropa, Naher Osten, Kalifornien, Nordindien)
• Lebensbedingungen:
Zonen der absoluten Hitze, Winderosion, Bodensterilität. Kein Zugang zu Wasser außerhalb temporärer Hochlagen.
• Menschliche Präsenz:
Nur vereinzelt in ehemaligen Hochplateaus oder Gebirgsketten. Kleinstgruppen mit Mikrohabitaten. Überreste alter technischer Infrastrukturen ohne Funktion.
• Ökologische Zustände:
Keine Wälder, keine Feuchtgebiete. Versalzte Böden, verwitterte Gesteinslandschaften. Biodiversität nahe Null.
• Soziokulturelle Merkmale:
Ehemalige Hochkulturen sind verschwunden. Vielleicht archäologisch erforscht, aber ohne kulturelle Kontinuität.
🏔 Polare Zonen & Hochgebirge (z. B. Arktis, Neuseeland, Anden, Himalaya)
• Lebensbedingungen:
Neue gemäßigte Zonen mit gemäßigten Temperaturen, Wasserzugang und bodenbiologischer Aktivität.
• Menschliche Präsenz:
Hier konzentrieren sich die letzten funktionalen menschlichen Kulturen. Lebensgemeinschaften mit Permakultur, Mykotechnologien und symbiotischer Ökologie.
• Ökologische Zustände:
Wieder funktionale, wenn auch einfache Ökosysteme mit reduzierter Biodiversität. Neue ökologische Pionierarten dominieren. Böden langsam regeneriert.
• Soziokulturelle Merkmale:
Hochreflektierte Gemeinschaften mit Rückbesinnung auf vorindustrielle Ethiken. Keine globale Kommunikation, aber tiefe lokale Sinnstrukturen.
🌊 Ozeane & Küstenzonen
• Lebensbedingungen:
Anoxische Zonen, Ozeanversauerung, Sauerstoffmangel – über 90 % der marinen Fauna sind nicht zurückgekehrt.
• Menschliche Präsenz:
Keine Küstenbesiedlung. Ehemalige Städte sind versunken oder in sumpfigen Untiefen verschwunden.
• Ökologische Zustände:
Plankton ist in wenigen kühlen Randgebieten zurückgekehrt. Tiefsee beginnt sich zu erholen. Kein funktionales Nahrungsnetz.
• Soziokulturelle Merkmale:
Die Meere gelten als spirituelle Grenze – Ort des Vergessens, nicht des Lebens.
🌳 Rest Mitteleuropa
• Lebensbedingungen:
Tiefland dauerhaft degradiert. Mittelgebirge bieten saisonal erträgliche Bedingungen mit Wasser- und Bodenreserven.
• Menschliche Präsenz:
Kleine, resilient organisierte Gemeinschaften in den Ausläufern der Alpen, des Harzes, des Juras. Technologisch einfach, kulturell anspruchsvoll.
• Ökologische Zustände:
„Wilde Natur“ ist zurück – aber anders. Nur wenige Baumarten, Pionierökosysteme, kaum größere Tiere. Lebensfähigkeit durch menschliche Mitgestaltung.
• Soziokulturelle Merkmale:
Spirituelle und ökoethische Mikrokulturen mit Bezug auf vergessene Bücher, Sprachen, Erinnerungen. Verbindung von Wissen und Demut.
🧬 Zivilisatorisches Bild der Menschheit 3025
• Demografie:
Weltbevölkerung <100 Millionen. Keine Staaten, keine globale Organisation, keine digitale Welt. Sprache, Kultur, Ethik stark lokalisiert.
• Kognition & Bewusstsein:
Stark kontemplativ, zyklisch denkend. Betonung von Gegenwart und Verbundenheit. Verlust des Fortschrittsbegriffs – ersetzt durch „Hüten“.
• Technik & Organisation:
Einfache Solar- und Wassertechnik, lokal gefertigte Werkzeuge, biologische Steuerungssysteme. Energie ist heilig.
• Mythos & Erinnerung:
Die Zeit der Industrialisierung wird entweder als Mythos der Hybris oder als verdrängter Schöpfungsfehler tradiert. Überlieferung erfolgt mündlich, in Liedern, Ritualen, Runen.
🧠 Fazit aus PRIM-Sicht
Die Welt im Jahr 3025 ist nicht mehr die Erde der Menschheit, wie wir sie kannten.
Sie ist ein neues planetarisches Gleichgewicht, mit neuen Ökosystemen,
anderen kulturellen Vokabeln, und einer zutiefst veränderten Vorstellung von Wirklichkeit.
Die Menschheit lebt nicht mehr in der Welt – sie lebt mit ihr.
Oder: Wer 1000 Jahre überlebt, hat nicht gesiegt, sondern verstanden.
Andere Untersuchungen,
die zu ähnlichen Ergebnissen kommen oder die für die Entwicklung des Szenarios verwendet wurden:
🌡️ Langfristige Klimaprojektionen
- IPCC AR5 – Langfristige Erwärmung bis zum Jahr 3000
Der Fünfte Sachstandsbericht des IPCC (AR5) projiziert in einem Szenario mit anhaltend hohen Emissionen (RCP8.5) eine globale Erwärmung von 3,0 bis 12,6 °C bis zum Jahr 2300. Diese Erwärmung könnte sich über die folgenden Jahrhunderte fortsetzen, insbesondere wenn Rückkopplungseffekte wie das Auftauen von Permafrostböden berücksichtigt werden.
Wikipedia
- NGFS Langfristige Klimaszenarien
Das Network for Greening the Financial System (NGFS) hat in seiner fünften Phase langfristige Klimaszenarien entwickelt, die verschiedene Pfade globaler Erwärmung bis über das Jahr 2100 hinaus untersuchen. Diese Szenarien berücksichtigen sowohl geordnete Übergänge mit frühzeitiger Klimapolitik als auch "Hot House World"-Szenarien, in denen unzureichende Maßnahmen zu erheblichen physischen Risiken führen.
ngfs.net+2moodys.com+2ngfs.net+2
ngfs.net
🧊 Paläoklimatische Analysen und historische Analoga
- Studie von James Hansen et al. (2016)
Diese Studie kombiniert paläoklimatische Daten, Klimamodelle und moderne Beobachtungen, um die Auswirkungen von Eisschmelze, Meeresspiegelanstieg und Superstürmen zu untersuchen. Sie warnt davor, dass bereits eine Erwärmung von 2 °C gefährliche Rückkopplungseffekte auslösen könnte, die zu einem beschleunigten Eisverlust und einem Meeresspiegelanstieg von mehreren Metern führen.
arXiv
- Studie von David Archer et al. (2009)
Diese Forschung zeigt, dass die durch CO₂ verursachte Erwärmung über mindestens 1.000 Jahre weitgehend irreversibel ist, selbst wenn die Emissionen sofort gestoppt würden. Dies unterstreicht die langfristigen Auswirkungen aktueller Emissionen auf das Klimasystem.