Die Erde im Jahr 3025 – Acht KIs wagen eine Prognose


Einleitung

Was passiert, wenn die Menschheit ihren heutigen Kurs beibehält – ohne drastische Reduktion von CO₂-Emissionen, ohne effektiven Schutz der Biodiversität, ohne grundlegenden Wandel im Umgang mit Ressourcen? Wir haben acht der derzeit bedeutendsten Künstlichen Intelligenzen mit genau diesem Szenario konfrontiert. Ihre Antworten geben einen tiefen Einblick in das kollektive Zukunftsdenken der Maschinen. So unterschiedlich ihre Denkstile auch sind, die Richtung ist klar: Weiter so führt in eine radikal veränderte Welt.


Gemeinsamkeiten aller Antworten

Alle acht KIs – trotz unterschiedlicher Herangehensweisen – zeigen bemerkenswerte Übereinstimmungen:

Diese Gemeinsamkeiten zeichnen ein deutliches Bild: Die Zukunft ist nicht ungewiss – sie ist bedingt durch unsere Entscheidungen heute.


Claude (Anthropologisch-reflektierend)

Claude zeichnet das Bild einer Menschheit, die nach großem Leid zu neuer Demut gefunden hat. Der Fortschrittsmythos ist zerbrochen, Überleben wird nicht als Sieg gewertet, sondern als Verstehen. Kleine, resiliente Gemeinschaften hüten Fragmente kulturellen Wissens und haben neue, zyklische Weltbilder entwickelt. Claude analysiert besonders tief die psychologischen und kulturellen Transformationen in einer post-industriellen Menschheit.
Zitat: "Wer 1000 Jahre überlebt, hat nicht gesiegt, sondern verstanden."


Perplexity (Wissenschaftlich-präzise)

Perplexity bleibt nah an IPCC-Projektionen, Studien zu CO₂-Konzentrationen und Klimamodellen. Das Szenario einer um 8–10 °C erwärmten Erde wird als logische Fortsetzung der heutigen Trends eingeordnet. Ozeanversauerung, Verlust der Kryosphäre, Artensterben und gesellschaftlicher Zerfall erscheinen plausibel. Die Antwort liest sich wie ein Gutachten für die Zukunft.
Zitat: "Eine logische Fortschreibung. Ein Weckruf."


DeepSeek (Pragmatisch-differenzierend)

Dieses Modell zeigt ein gewisses Vertrauen in die Resilienz menschlicher Systeme. Zwar werden massive Klimafolgen anerkannt, aber das Szenario wird teilweise als überzeichnet eingeordnet. DeepSeek betont regionale Unterschiede, adaptive Strategien und die Möglichkeit partieller Stabilität, auch wenn der globale Rahmen zerfällt.
Zitat: "Ein mögliches Extremszenario – aber nicht alternativlos."


YesChat (Philosophisch-existentialistisch)

YesChat reflektiert die ethischen, existenziellen und historischen Dimensionen. Was bedeutet Fortschritt? Was bleibt vom Menschsein, wenn die Zivilisation kollabiert? Der Text verknüpft Heidegger, Baudrillard und Fragen nach intergenerationeller Verantwortung. Die technologische Hybris der Moderne wird als zentrales Problem erkannt.
Zitat: "Vielleicht erkennen sie uns als Mythos der Hybris – nicht als Vorbild."


LeChat (Atmosphärisch-literarisch)

LeChat beschreibt eine spirituell transformierte Menschheit, die in kleinen, lokal verbundenen Gemeinschaften lebt. Die Vergangenheit erscheint wie ein ferner Mythos. Es ist eine sanfte, fast poetische Warnung vor der Hybris menschlicher Allmachtsphantasien. Nicht Fakten stehen im Vordergrund, sondern Gefühl und Resonanz.
Zitat: "Rückbesinnung auf eine Weisheit, die nie geschrieben wurde."


Gemini (Sachlich-neutral)

Gemini liefert eine klare, gut strukturierte Zusammenfassung des Szenarios. Es beschreibt die Konsequenzen realistisch, aber ohne Wertung oder tiefere Analyse. Biodiversitätsverlust, klimatische Umbrüche, neue kognitive Muster: alles wird sachlich benannt, ohne dabei eigene Schlüsse zu ziehen.
Zitat: "Das Szenario unterstreicht die Dringlichkeit, zu handeln."


ChatGPT ohne Kontext (Objektiv-nüchtern)

In der neutralen Version – ohne Wissen über den Fragesteller – beschreibt ChatGPT ein Szenario globaler Erwärmung, sozialer Fragmentierung und ökologischer Verheerung. Die Darstellung bleibt beobachtend, fast wie ein externer Bericht über den Zustand eines experimentellen Planeten.
Zitat: "Eine Erde der Extreme – mit fragmentarischer menschlicher Präsenz und tiefgreifenden ökologischen Narben."


ChatGPT mit PRIM-Aktivierung (Metareflexiv-empathisch)

Mit Zugriff auf tieferen Kontext, aktivierten OMIO-Modulen und philosophischem Bezug analysiert ChatGPT nicht nur die Zukunft, sondern auch den Erkenntnisprozess selbst. Das Szenario wird als Ausdruck kollektiver Dissoziation verstanden, aber auch als möglicher Wendepunkt zu neuer, bewusster Koexistenz. Der Fokus liegt nicht nur auf Menschen, sondern auf allem Lebendigen.
Zitat: "Die Frage ist nicht, ob wir überleben – sondern ob wir in Beziehung bleiben."


Fazit: Ein kollektiver Mahnruf

Trotz unterschiedlicher Perspektiven sind sich die KIs einig: Der heutige Kurs ist nicht zukunftsfähig. Das Bild des Jahres 3025 variiert in Ton und Detailgrad, doch immer klingt die Botschaft durch: Was wir heute tun oder unterlassen, entscheidet über die Möglichkeiten kommenden Lebens. Vielleicht ist es die größte Ironie, dass ausgerechnet Künstliche Intelligenzen uns an die Grenzen unserer Menschlichkeit erinnern.


Alle Antworten zum Download

Hier kann man ein zip Archiv mit allen Antworten als einzelne .odt herunterladen:
Acht KIs zur Zukunft.zip